Donnerstag, 8. Januar 2015

Pressekonferenz des EU-Austritts-Volksbegehrens mit Medienberichten







2015 wird für Österreich ein Jahr zahlreicher Wahlen, nun können die ÖsterreicherInnen ihre Stimme zusätzlich bei einem Volksbegehren abgeben: Denn am Mittwoch bestätigte das Innenministerium den Termin für ein Volksbegehren, dass den ÖsterreicherInnen die Möglichkeit geben soll, sich für einen EU-Austritt auszusprechen. Die Eintragungswoche ist vom 24. Juni bis 1. Juli. Das überparteiliche und unabhängige Personenkomittee versuchte bereits 2011 ein Begehren einzureichen, damals scheiterte es allerdings an einem Formfehler. Mit insgesamt 10.074 Unterstützungserklärungen steht dem Volksbegehren für 2015 nun nichts mehr im Wege, freut sich Initiatorin, Bevollmächtigte und Erstunterzeichnerin Inge Rauscher:
„Das ganze Volksbegehren ist schon die Fortsetzung einer langjährigen EU-Widerstandsarbeit. Es ist in der Zwischenzeit in den letzten Jahren so viel eingetreten, wo die Bürger sich nicht mehr einverstanden erklären mit dieser Entwicklung. Und dass es jetzt genehmigt wurde, zeigt ganz deutlich, dass EU-Austritt rechtlich natürlich einwandrfrei möglich ist und zulässig ist. Und das ist genau das Gegenteil von dem was Herr EU-Kommissions-Präsident Juncker vor wenigen Tagen gesagt hat, dass nämlich der Euro undwiederruflich sei. Das stimmt rechtlich ganz und gar nicht und der EU-Kommissions-Präsident hat ja auch gesagt 'Wenn es ernst wird, muss man lügen'. Wir zeigen durch die Praxis, wie die Wahrheit wirklich aussicht und dass man solchen Lügen nicht glauben braucht.“
Ein Ziel für das Volksbegehren im Sommer will Rauscher nicht nennen. Von konkreten Zahlen zu sprechen sei unseriös. Das überparteiliche Personenkomittee wird jedoch alles machen um so viele Stimmen wie möglich zu mobilisieren. Die Hauptgründe für einen EU-Austritt, welche auch die ErstunterzeichnerInnen des Begehrens nannten, fasst Rauscher zusammen:
„Wir haben sehr viele Informationsstände gemacht, quer durch Österreich und die Hauptgründe, die uns die Bürger von sich aus gesagt haben, sind erstens die Unfreiheit die viele Menschen spüren. Wir haben überhaupt nichts mehr zu reden im eigenen Land, wir werden von anonymen Mächten herumdirigiert, die unsinnigsten Verordnungen kommen aus Brüssel, meistens helfen sie den Großkonzernen und schaden der mittelständischen Wirtschaft; wir haben keine Grenzen mehr; die Kriminalität ist massiv gestiegen. Das Zweite ist die wirtschaftliche Entwicklung: Der Verlust der Kaufkraft, die steigende Arbeitslosigkeit, mit dem Euro ist alles so viel teurer geworden. Und der dritte große Punkt der viele Menschen in Österreich bewegt, ist der offensichtliche Verlust der Neutralität.“
So lassen sich die aktuellen Entwicklungen rund um den Russland-Ukraine-Konflikt nicht mit der „immerwährenden Neutralität“ Österreichs vereinen, betonen die InitiatorInnen. Durch den EU-Austritt erhofft sich das Personenkomittee daher die „Wiederherstellung eines freien und neutralen Österreichs“. Auch das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP steht unter scharfer Kritik der InitiatorInnen. Schon jetzt sei es ein riesiges Problem, dass mehr für große Konzerne und nur wenig für heimische Klein- und Mittelbetriebe gemacht wird, erkärt Tierarzt und Obmann der Tierrechtsorganisation „Animal Spirit“ Dr. Franz-Joseph Plank im Bezug auf den fehldenden Tierschutz:
„Tierschutz ist immerhin ein Thema, das in Österreich sehr viele Menschen bewegt, vor allem spezielle Themen wie die Tiertransporte. Da hat die EU leider sehr viel zum Negativen beigetragen - vor allem was die EU durch diese wahnsinnigen Subventionen alles an zusätzlichem Tierleid bewirkt. Im Jahr 2013 wurden 60 Mrd. Euro - das sind 40% des gesamten EU-Haushalts – für die Landwirtschaft ausgegeben und davon ein Großteil für die Agrarindustrie, also für die großen Massentierhaltungsbetriebe, für Tiertransporte, für die fleischverarbeitende Industrie und am allerwenigsten davon haben die Kleinbauern bekommen. Diese sind nach wie vor unter Zugzwang und müssen zu sperren. Es sind mittlerweile 9 Betriebe pro Tag, obwohl den Landwirten damals etwas ganz anderes versprochen wurde.“
GesprächspartnerInnen:
Inge Rauscher, Obfrau der "Initiative Heimat & Umwelt" und Bevollmächtigte des EU-Austritts-Volksbegehrens
Dr. Eva Maria Barki, Rechtsanwältin
Renate Zittmayer, Bäuerin
Dr. Franz-Joseph Plank, Obmann der Tierschutzorganisation "Animal Spirit"
Prof. Dr. Heinrich Wohlmeyer, Ressourcenökonom





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Weitere Medien:

ORF:
http://www.orf.at/#/stories/2260282/


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